Die Entdeckung der Langsamkeit

Frühstücken, Anziehen, Einkaufen: Mit Kindern dauert das manchmal eine kleine Ewigkeit. Warum nur? Und wie bringt man kleine Bummler am besten auf Trab?
Kaum zu glauben, wie uncool man sich als Mutter anhören kann! Besonders morgens staune ich über mich selbst: Da flitze ich wie ein aufgescheuchtes Huhn halb angezogen zwischen Küche, Bad und Kinderzimmer hin und her und treibe zur Eile an. ,,Louisa, jetzt ist keine Zeit zum Malen!" ,,Louisa, zieh den zweiten Strumpf an!" Ihre Trödelei macht mich kirre. Muss das so sein? Erziehungswissenschaftlerin Dr. Beatrix Palt, selbst Mutter, rät zu Gelassenheit: ,,Kinder trödellen in den seltensten Fällen absichtlich. Sie haben einfach eine andere Geschwindigkeit als Erwachsene, und das sollten Eltern einplanen."
Die Ursachen fürs Trödeln sind ganz harmlos, versichert die Expertin: ,,Kinder lassen sich schnell ablenken. Wenn ihr Blick auf den Malblock fällt, vergessen sie, dass sie eigentlich dabei sind, Socken anzuziehen." Kommt mir bekannt vor. Was aber tun? Werfen wir mal einen Blick auf einen typischen Familientag.
Bummeln beim Aufstehen
Im Idealfall beginnt das Guten Morgen Programm schon am Vorabend. Indem auf man mit dem Kind die Sachen zum Anziehen für den nächsten Tag herauslegt. Bummeln Und den Wecker so früh stellt, dass man sich selbst anziehen kann, ehe man das man Kind weckt. Wer auch dies nicht auf Bummel den letzten Drücker tut, hat schon viel Hause Zeit gewonnen. Ist das Kind dann auf- Weitem gestanden, wirken Absprachen Wunder. Balkon Zum Beispiel: Erst anziehen, dann frühstücken. Dabei sollten Eltern ihr Kind gelegentlich an die Zeit erinnern. Erst ab Was etwa acht Jahren haben Kinder genug erwarten, Zeitgefühl, die Verantwortung für ihre Schule Pünktlichkeit selbst zu übernehmen. Wer ein paarmal zu spät zur Schule kommt und sich deshalb mit dem Lehrer auseinandersetzen muss, wird frühmorgens weniger bummeln.
Anders ist es, wenn die Eltern Feuerwehr spielen und es irgendwie immer schaffen, ihr Schulkind mit dem letzten Klingeln ins Klassenzimmer zu schieben: Warum sollte es dann versuchen, selbst auf die Zeit zu achten?
Bummeln auf dem Heimweg
Daran erinnere ich mich gut: Da kommt man nach einem kleinen Spielplatz-Bummel gut gelaunt von der Schule nach Hause geschlendert und sieht schon von Weitem eine besorgte Mutter auf dem Balkon Ausschau halten. Dass das Mittagessen kalt wird, war noch ihre geringste Sorge, wie ich inzwischen weiß. Was tun? Vor allem von Kindern nicht erwarten, dass sie schnurstracks von der Schule nach Hause gehen", meint Beatrix Palt. "Kinder sind verspielt und brauchen nach dem anstrengenden Schultag eine Verschnaufpause. Besser: Zeitfenster vereinbaren! Und erklären, dass man sich Sorgen macht, wenn der Nachwuchs zum Beispiel eine Stunde nach Schulschluss noch nicht auf der Matte steht."
Weitere hilfreiche Tipps können Sie in der Ausgabe der familie&Co 12/2019 nachlesen.
Hierbei handelt es sich um einen kurzen Auszug aus der Ausgabe der familie&Co 12/2019.